Inge Offermann
Novemberregen
Neonflackern an verlassener Haltestelle.
Lichterschlangen gleiten vorbei,
eine ganze Wagenkolonne.
Fahrer und Insassen
in warmer Isolation,
durch Scheiben geschützt
gegen feinen Novemberregen.
Es riecht nach Schnee.
Bald schweben vom Nachthimmel
weiße Sterne zum aufgeweichten Boden.
Tief atme ich den frischen Duft,
der Weihnachtsträume birgt.
Silbertropfen blitzen auf Sauerdorn,
Beeren glänzen wie rote Perlen.
In Pfützen spiegeln weiße Lampen.
Jenseits der nassen Straße
schimmern Hochhauslichter.
Menschen sitzen an
gedeckten Tischen,
plaudern, hören Musik,
doch sie hören nicht
das feine Regenlied,
sehen nicht Tannen
im Nebelschleier
an verlassener Haltestelle.
© Inge Hornisch
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Veröffentlicht auf e-Stories.de am 24.10.2011.
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