Kurt Henke
Meisen im Herbst
Ich suche im Liegestuhl am Fenster etwas Ruh
Sehe ganz unbewusst dem Spiel der Wolken zu
Sie werden vom leichten Herbstwind getrieben
Sich gegenseitig zerreißen und überfliegen
Da der blaue Himmel ab und zu lacht
Dem Schnürlregen wurde ein Ende gemacht
Mensch und Tier fühlen sich da von befreit
Die Lebensfreude bei beiden merklich steigt
Der Meisenkasten der in meinem Blickfang steht
Der am Haken hängende Knödel sich heftig bewegt
Eines des Meisenpärchens ihn kraftvoll packt
Munter durch die Maschen des Beutels hackt
Es lässt sich da bei nicht im Geringsten stören
Will auch nicht auf das Krähen der Drosseln hören
Die nicht die akrobatische Kunst besitzen
Um den pendelnden Beutel aufzuschlitzen
Das ausgeflogene Paar ist wieder angekommen
Ihren Brutkasten wieder Besitz genommen
Sie waren mit der Jungbrut abgereist
Ihnen das Überleben im Freien gezeigt
Jetzt im Oktober hat das alte Pärchen
Platz genommen für ein Wintermärchen
In meiner Ruhestellung sehe ich sie fliegen
Als würden sie jetzt schon Junge kriegen
Das Haus mit den zwei Löchern als Türen
Sie nicht immer nach einander anfliegen
Vom möglichen Ungeziefer sie es befrei`n
Das ist bei Ihnen eine allzeit löbliche Pein
Bei mir im Liegestuhl die Gedanken kreisen
Wo werden sie wohl im Winter bleiben
Der Meisenkasten ist vom alten Nest befreit
Ist jetzt schon für den neuen Nestbau die Zeit?
Doch ich tröste mich mit dem Gedanken
Für Mensch und Tier sind die Schranken
Seid Urzeiten auf der weiten Welt
Mit göttlicher Weisungen aufgestellt
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Veröffentlicht auf e-Stories.de am 30.10.2011.
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