Wäre ich reich

In diesen hektischen Tagen
der besinnlichen Vorweihnachtszeit
sind die Meisten, ohne Frage
zum Geldausgeben bereit

bei vielen ist die Börse voll
die Bank macht’s heute leicht
manch’ anderen geht es nicht toll
doch Werbung alle erreicht

hätte ich mal ganz viel Geld
würd ich mir Gedanken machen
was ich kaufen könnte für die Welt
an allerlei sinnvollen Sachen

Frieden muss sehr teuer sein
denn überall gibt’s ihn nicht
auch Strom fällt mir dazu noch ein
denn nicht alle haben Licht

viele Scheine sind vonnöten
bis alle wären satt
Geld ist zwar da zum Töten
auch sind wir vom Überfluss matt

in manchem fremden Land
roll’n auch dieser Tage Tränen
denn es ist überall bekannt
ich brauch’s nicht zu erwähnen

dass sterben viele Kinder
durch die Hungersnot
Erwachsene nicht minder
sind ohne Nahrung tot

auch Spielzeug würd’ ich kaufen
großzügig verschenken
meilenweit gern laufen
von Gewehren abzulenken

nicht jedes Kind auf Erden
hat einen Engel für sich
auch das sollt’ anders werden
ich würde umhören mich

wie’s aussieht mit dem Stundenlohn
der himmlischen Helferschar
man hört doch selten einen Ton
dass einer im Kriegsland war

nicht alles gibt’s für Geld
strengt euren Kopf mal an
denn der kann werden ein Held
der von sich aus denkt daran

etwas Liebe zu vergeben
benötigt wird sie oft
in mancher Menschen Leben
käme sie unverhofft

auch Zeit ist kostenlos
der Geldbeutel bleibt zu
es wäre doch famos
wenn welche schenkst auch du

gratis gibt’s Hoffnung auch
wir sollten sie weit streuen
es könnte sein der Brauch
und viele würden sich freuen

wäre ich aber r e i c h
dann wär’ ich so vermessen
machte alle Menschen gleich
würd’ niemanden vergessen

mir ist klar, das kann ich nicht
das alles bleibt ein Traum
ich schick ihn mit dem Sternenlicht
zum großen Himmelsraum.



(c) Karin Ernst