Dieter Christian Ochs
WEIHNACHTSWUNSCH
Ich wünscht’ mir sehr ein grünes Kleid
Und eine gerade Haltung...
Wär’ doch mein Stamm bloß stark und breit
Käm’ so zur Wuchsentfaltung.
Und frei von Kalkstaub möchte’ ich sein
Röch’ fein nach Fichtennadel...
Ach, hätt’ ich doch kein saures Bein
Und Wipfel ohne Tadel.
Kein Sturm zög’ mich aus meinem Schuh
Hätt’ ich noch lange Zehen...
Wie gern genöß’ ich Waldesruh’
Würd’ hier mein Wald noch stehen.
Auch in der stillen Heil’gen Nacht
Ist grau mein Haupt voll Emission...
Steh’ hier allein, ganz klein und nackt
Siehst du mich nicht, du Menschensohn ?
Ich, Fichte...krank und krumm und siech
Bin jetzt mein trostlos’ Leben leid...
Ich fall’ und träum’ ganz leis’ für mich
Von einem frischen, grünen Kleid.
D. O. 13.12.03
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Veröffentlicht auf e-Stories.de am 13.12.2003.
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