Ingo Baumgartner
Einstimmung
Ein Einkaufszentrum stimmt adventlich
gar trefflich zur Besinnung ein.
Nach langen Sommertagen, endlich,
verliert man sich im Neonschein.
Wie herrlich klingt der vielen Chöre
gequälte Endlosmelodie.
Wie dröhnen da die drei Tenöre
vom Fastfoodladen vis-a-vis.
Die vielen Ohrbetäubungsglöckchen
an Rentier Rudolfs Holzgeweih
verträgt man nur mit Weihnachtsböckchen
am Stehbiertresen nebenbei.
Zwei Kinder suchen ihre Mutter,
die sich im Kaufrausch überschlägt.
Der Weihnachtsmann hat Kräuterbutter,
im Barte, der sonst höchst gepflegt.
Statt frommer Worte hört man Fluchen,
wann kommt das Eheweib, der Mann?
Was nützte hier schon langes Suchen,
da fängt man lieber gar nicht an.
Nach dreizehn frohen Einkaufsstunden,
ist Seelenfrieden aufgetankt.
Der Rauschebart grüßt letzte Kunden,
im Sitzen, weil er heftig wankt.
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Veröffentlicht auf e-Stories.de am 09.12.2011.
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