Hermann Braun
Der Schreiberling
Kein Narr und Tor
„Du Schreiberling“, sprach er zu mir, „du Narr, ich glaub, du kannst wohl
nichts dafür, der Wind soll es verwehen. Was du beschreibst in einer Tour,
kann doch kein Mensch verstehen!“
So sprach ein Freund mich neulich, der mich ansonsten leiden kann,
doch den der Neid zerfraß. Vielleicht, mein‘ ich, weil er‘s nicht kann,
der meine Bücher las!
„Hart dein Gericht. Ein Weiser, stimmt, der bin ich nicht – jedoch, auch du wirst
keiner sein. Denn wären beide weise wir, dann ließe ich das Schreiben
und du die Sticheleien!
Und doch, mein ich, du bist gemein“, warf ich enttäuscht und böse ein, „denn
nur wer schreibt, und sind es nur paar Zeilen, gibt andren die Gelegenheit,
bei ihm mal zu verweilen.
Und nimmst auch du mit Herz, Verstand, wie ich dereinst, den Stift und auch
Papier zur Hand, wirst du sogleich erkennen, dass ich kein Narr bin, wie du meinst,
mich Welten von ihm trennen.“
© HB/17.12.2011
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Veröffentlicht auf e-Stories.de am 17.12.2011.
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