Erwin schloss die Haustür ab.
Ging hinunter.
Auf die Hauptstraße.
Er rutschte leicht.
Es hatte geschneit.
Doch noch…
Ein Blick zum Himmel.
Konnte gut sein.
Dass noch ein paar Flocken kamen…
Heute Nachmittag…
Er grinste.
Marschierte nun zügig.
Hier war gestreut…
Ein kleiner Spaziergang.
Und vielleicht ein Bier.
Im Anschluss.
Er war Strohwitwer.
Bis Sonntag.
Seine Frau war weggefahren.
Mit den beiden Mädchen…
Wellnessen…
Er lächelte.
Zwillinge.
Sie waren so aufgeweckt…
Auf einer Mauer.
Lag Schnee.
Er griff danach.
Formte einen Schneeball.
Warf ihn durch die Luft…
Er erinnerte sich wieder.
Ein Tag wie heute.
Er war unterwegs gewesen.
Mit seinem Sohn.
Und der Rodel.
Wenig Verkehr.
Und der Kleine.
Er war die Straße hinuntergefahren.
Ganz vergnügt…
Aus dem Nichts.
Der LKW.
Der Fahrer.
Er konnte nicht mehr bremsen.
Der Notarzt.
Konnte nichts mehr tun…
Ein furchtbarer Tag.
Zwei Wochen nach Weihnachten.
Überall im Haus.
Das Spielzeug.
Eine Weile trank er.
Unfähig.
Seinen Schmerz auszudrücken.
Der Kleine.
Er hatte doch nichts getan!
Niemandem!
Erst seine Frau.
Holte ihn raus.
Aus dem Dilemma.
Therapie.
Und kein Alkohol mehr!
Schließlich.
Wurde seine Frau wieder schwanger.
Eine Hormonbehandlung.
War nötig gewesen.
Er erinnerte sich.
Es war Winter gewesen.
Als sie es erfahren hatten.
Sie hatten geweint.
Beide.
Und waren sich.
In den Armen gelegen…
Im Spätsommer.
Kamen dann die Mädchen zur Welt.
Per Kaiserschnitt.
Und die Erinnerung.
Die schreckliche Erinnerung.
Sie begann zu verblassen.
Mit dem Lachen der Mädels.
Mit dem ersten Schneemann.
Den sie gemeinsam bauten.
Es war wieder Winter geworden…
Erwin atmete tief ein.
Aber eine Rodel.
Kaufte er nie.
Für die Kleinen.
Nie…
Erwin steckte die Hände ein.
Sie waren kalt geworden.
Er steuerte.
Das Gasthaus an.
Vielleicht doch kein Bier.
Sondern einen Espresso!
Vivienne
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