Nina Mallée
Ein Freund
Eine kleine Maus saß einst
Zwischen großen Löwentatzen
Schaut erschrocken zu ihm hoch
„Ich hab Angst vor großen Katzen!“
stottert sie und fragt ihn dann
„Löwe, wirst Du mich jetzt fressen?“
Doch der Löwe grinst und sagt
„Nein, ich hab grad schon gegessen.“
„Außerdem“, spricht er voll Hohn
„Lohnt sich ja nicht mal das Jagen.
Eine halbe Portion
Wie Du füllt keinen Löwenmagen.
Mäusejagd ist Katzensache
Nichts für Raubtiere wie mich.
Du bist frei, geh hin und mach
Dich aus dem Staub, ich will Dich nicht.“
Die Maus rennt glücklich in den Wald
Und freut sich auf ihr Mäuseleben
Voll Dankbarkeit, dass sie noch lebt
Solch Glück wird’s nicht noch einmal geben
Am nächsten Morgen dann hört sie
Ein kläglich Wimmern aus der Ferne
Schnell eilt sie hin, um nachzuschaun,
Denn helfen will sie wirklich gerne
Sie sieht den König aller Tiere
In einem großen Netz gefangen
Verzweifelt kämpft er, doch erfolglos
Die Freiheit wieder zu erlangen
Da denkt die Maus „Was Du nicht schaffst,
das ist für mich doch echt kein Akt“
Schnappt sich das Netz der bösen Falle
Und hat die Strippen durchgenagt
Der Löwe spricht „Ich dank Dir Maus.
Verzeih mir meinen Hohn und Spott
Bist nur so schwach und winzig klein
Und doch mein Retter in der Not.“
Da sagt die Maus „Lern nur daraus
Egal wie schwach und winzig klein,
ein jedermann zur rechten Stund
ein großer Freund kann sein.
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Veröffentlicht auf e-Stories.de am 07.01.2012.
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