August Sonnenfisch
Heutzutage - der Präsident, die Medien und wir
Heutzutage -
der Präsident, die Medien und wir
Ich bemerke die Anklage
in den Augen der Journalistinnen
und Journalisten.
Ich bemerke den Grimm
in ihren Stimmen.
Ich bemerke die Suggestion
in ihren Fragen.
Ich bemerke den Sadismus
in ihren Argumenten.
Und ich bemerke ihre schwarzen
Richterroben
auf ihrem hohen Ross.
Über einen vom Parteien=
geschacher Gekürten
blasen sie uns Dinge vom Turm,
die als Sucht nach Glamour
interpretiert!
Die als korrumpiert und korrupt
gekleistert!
Die als gelogen pointiert!
Kaum vernommen, jagen und belagern
sie ihn mit vorschnellem
Vermeinen und Vermuten:
interpretieren sie
die Fakten, die
nur in Schemen benannt!
Von der Achtung reiner
Betrachtung
spüre ich kaum einen Hauch!
Medial längst an den Pranger gestellt,
fordert der Chorus der Quoten:
"Kreuziget ihn!"
Und unsere Härte, unsere Häme
und unseren Hass
verkaufen wir uns selbst
und der Welt
als Freiheit der Meinung und
als Liebe zur Wahrheit.
Ich bemerke die Anklage
in den Augen der Journalistinnen
und Journalisten.
Ich bemerke den Grimm
in ihren Stimmen.
Ich bemerkte den Sadismus
in ihren Argumenten.
Ich bemerkte die Suggestion
in ihren Fragen.
Und sie warfen ihm Widerworte
zwischen seine
suchenden Worte.
Und ich bemerkte ihre schwarzen
Richterroben
auf ihrem hohen Streitross.
*
Allgegenwärtige Gefechte
gegen uns selbst und
gegeneinander!
Scheinheiligenmaskierungen!
Fratzen allgegenwärtigen
Gegeneinanders!
Und die eine Treibjagd jagt
psychologischer=
weise die nächste!
*
Doch nichts daran ist falsch,
alles nur ein Teil
unseres Lebensspiels auf Erden!
Und wir tragen die Folgen:
KARMA - nennen es die Inder.
AUF DEN HUND GEKOMMEN -
heißt es bei Loriot.
*
Doch - wie schon Mephistopheles
dem Faust eröffnet -
sei alles Böse schlussendlich
der Rohstoff zum Guten:
So wären denn unser vorschnelles
Kommentieren
und Interpretieren
ein Kindschuh für
die Achtung reinen Betrachtens.
So wäre denn unser Moralisieren
der Urstoff für
Geschwisterlichkeit und Demut.
So wären denn unser Dogmatisieren
und unser Dominieren
der Fruchtknoten
für sokratische Dialoge.
Und unser Geiz der Nährboden
für Großherzigkeit und Güte.
Unsere Furcht der Uterus
für Vertrauen und Mut.
Unsere Lügen und Lügeleien
das Chaos, aus welchem
wir unsere Liebe zur
Wahrheit erschüfen.
*
Diesseits unserer geschwätzigen Gedanken
sind wir im Grunde
Gottheiten im Menschen.
Dem Herakles gleich.
Ergo zu Größerem befähigt,
als wir wähnen.
(c) August Sonnenfisch, Epiphanias 2012:
6. Januar 2012 ff
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Veröffentlicht auf e-Stories.de am 08.01.2012.
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