Klaus der Entenjäger

Aufgeregt stürzte der Jäger Klaus
eines morgens vor sein kleines Haus.
Nein nein, er hatte sich nicht geirrt,
ein Flock Enten kam angeschwirrt.

Auf dem Teich liessen sie sich nieder
und schüttelten ihr Gefieder.
Da liess der Klaus seine Arbeit sein
und lief schnell wieder ins Haus hinein.

Vergass sein Frühstücksbrot mit Ei,
grad flog wieder ein Schwarm vorbei.
Es trieb ihn an des Ufers Rand,
die Schrotflinte in seiner Hand.

Die knorr'gen Wurzeln der alten Ficht'
sah er in seinem Übereifer nicht.
Da stürzte der Jäger, das war schlecht,
der Schuss ging los, und traf sein Gemächt.

Nun kam der Glaser ins Krankenhaus,
seine Wunde sah verheerend aus.
Er hat sein Leidenslied gesungen,
Schrot war ins beste Stück gedrungen.

Der Doktor entfernte Stück für Stück
und meinte lächelnd er habe Glück.
"Ich überweise Sie an meine Schwester,
sie spielt Flöte im Orchester.

Zwei Löcher lassen sich nicht schließen,
das haben Sie von ihrem Schießen.
Ruth zeigt Ihnen sie zu verdecken,
dann treffen Sie bestimmt das Becken.

Denn sollte dieses gelingen nicht,
dann kriegen Sie alles ins Gesicht.

Karl-Heinz Fricke 10.1.2012