Wolfgang Steinmann
Am Wannsee - Georg Heym
Am Wannsee Georg Heym, Januar 1912 |
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Kalt hängt die Sonne in klirrenden Buchen, Hinter mir zürnen die irrenden Gassen, Fauchen die faulenden, stinkenden Strassen, Schwärmen mit Schreien und Fäusten und Fluchen. Weit in den Wannsee schneiden die Kufen Zitternde Spuren ins schweigende Weiss. Über das knisternde, krachende Eis Plötzlich erhebt sich ein fliehendes Rufen. Finde den Bruder vom Eise gezäunt: Wasser umwogt ihn wie Heiligenschein, Neben ihm Charon im Mittagslicht bräunt. Langsam erst, schneller dann trete ich ein, Reiche die Hand ihm, dem Schiffer, dem Freund. Trinke von Lethe, den blutroten Wein. |
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Georg Heym. Dieses Sonett habe ich zu seinem Andenken
geschriebenWolfgang Steinmann, Anmerkung zum Gedicht
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Veröffentlicht auf e-Stories.de am 13.01.2012.
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