Karl-Heinz Fricke
Der Fabrikschornstein
Kunibert Bock aus dem Warthegau
erfreute sich einer hübschen Frau.
Ein kräftiger Klotz von einem Mann
gab mächtig mit seiner Stärke an.
Junge Bäume riss er aus dem Grund,
seit der Geburt war er kerngesund.
Doch mangelte es an einem bloß,
denn die Ehe war noch kinderlos.
Untröstlich darob war Marlene,
denn Kindermachen konnt' er keene.
Da halfen weder Tropf' noch Pillen
und so auch nicht ein fester Willen.
Doch eines Tages im vierten Jahr,
es plötzlich wie ein Wunder geschah.
In guter Hoffnung war Marlene
und er vergoss 'ne Freudenträne.
Im Krankenhaus lief er hin und her,
kam Ärzten und Schwestern in die Quer'.
Endlich hörte er Kindergeschrei,
waren es etwa zwei oder drei ?
Und dann kam aus des Arztes Munde
für Kunibert die gute Kunde.
Fünflinge hatte sie geboren,
das war Musik in seinen Ohren.
Er schmiss sich stolz in die breite Brust,
schon immer habe er es gewusst,
wie ein Fabrikschornstein sei sein Stück,
wild sprang er umher vor lauter Glück.
Der Arzt zeigte ein lächelnd' Gesicht:
"Ich hoffe sehr, dieses stört Sie nicht,
fegen Sie Ihren Schornstein gut rein,
denn es sind fünf kleine Negerlein !"
Karl-Heinz Fricke 14.2.2012
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Veröffentlicht auf e-Stories.de am 14.02.2012.
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