Peter Prior
Warum ich die Linkspartei wähle....
Ich spielte in meiner Jugend,
Handball, beim TV-Fürstenhausen.
Ein Klassenkamerad in der Grundschule
hat mich freundlich eingeladen, dessen
Vater der Handballbetreuer war, es gab
auch noch einen Trainer in diesem Team.
Meine Fähigkeiten waren durch meine
Nachzüglerei, was Körpergrösse, Sprungkraft
und Wurfkraft betraff, sehr bescheiden gewesen.
Ich spielte rechtsaussen und durfte immer
nur eine halbe Halbzeit spielen. Die Torbilanz
schwankte zwischen zwei und drei in der
Saison.
Es war in der C-Jugend und wir kamen ins
Endspiel gegen Merzig, um die Saarlandmeisterschaft.
Unser Betreuer, Herr Woigard setzte sich vehement
dafür ein, dass ich den stärksten Spieler von Merzig,
Manndeckung nehmen sollte. Der Trainer war von
dieser Idee nicht so begeistert, aber gab dem Wollen
vom Betreuer schliesslich nach, auch die Manschaft
war erstaunt.
Ich klebte diesem Torschützenkönig das ganze Spiel
an den Versen und er bekam nicht einen einzigen
Ball in die Hand, ohne dass ich ihn sofort packte.
Der Junge fing sogar gegen Ende der ersten Halbzeit
mit dem Weinen an, denn sein Ehrgeiz war durch mich
gebrochen.
Wir haben dieses Spiel gewonnen und sind dank mir
und natürlich dank unserem Betreuer, Saarlandmeister
geworden. Herr Woigard war übrigens hauptberuflich
Deutschlehrer an der Realschule und wir mochten uns.
Diese Geschichte, die man nur aus amerikanischen
Filmen kennt, geht aber noch ein Stückchen weiter.
Im Alter von zweiunddreizig Jahren trafen wir uns durch
einen Zufall im Baumarkt, in Völklingen, wir tauschten
kurz die letzen Jahrzehnte aus und er erzählte mir seine
Geschichte. Natürlich kamen wir auch auf dieses Spiel
zu sprechen und musste nochmals beide über diesen
Spielzug lachen.
Er gab mir den Rat, nachdem er meine Geschichte
gehört hatte, nimm deine Lebenspartnerin zur Frau,
dann weiss sie, zu wem sie gehört. Genau das waren
seine Worte und ich hielt bei meiner Sybille, um die
Hand an. Wenn wir nicht geheiratet hätten, zweitausend
und drei, ich kann euch versichern, wir wären Heute nicht
mehr zusammen.
So haben wir zweitausenundsechs noch ein Kind gezeugt
und leben das Leben, welches ich angeraten bekommen
habe. Dieser Herr Günther Woigard war übrigens gelernter
Schreiner und als das Abendgymnasium in Saarbrücken
geöffnet hatte, machte er sein Abitur nach und ging mit
Erfolg studieren. Diese Mühe hat Herr Woigart auf sich
genommen, weil er in der Schreinerei einfach zu langsam
gewesen ist. Punkt und Ende.
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Veröffentlicht auf e-Stories.de am 06.03.2012.
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