Der Glückspilz

Das Wetter war schön, die Vögel sangen,
da war Knut in den Wald gegangen.
Unter Birken, Eichen und auch Buchen
wollte im Herbst er Pilze suchen.

Durch viele Regenschauer seit Wochen
kommen Pilze aus der Erd' gekrochen.
So einfach ist das, dachte sich der Knut,
frische Pilze schmecken fantastisch gut.

Hinauf und hinunter am Bergeshang
an eb'nen Stellen und Dellen entlang.
Ein vergebliches Unternehmen pur,
wo wachsen die vertrackten Pilze nur ?

Nur Fliegenpilze auf dem Weg zurück,
solche bringen, wie man sagt, viel Glück.
Knut dachte an seinen Lotterieschein,
morgen sollte die große Ziehung sein.

Am Nachmittag kam er enttäuscht nach Haus,
der Pilzbeutel leer, müd' sah er aus.
Die geplante Suche hat nicht geklappt,
aber frische Luft hatte er geschnappt.

Am nächsten Tag war die Ziehungsstunde,
mit Spannung vernahmen sie die Kunde.
Aufgeregt verglich Elfriede den Schein
und rief laut aus: "Das kann doch nicht sein !"

Noch nie hatten sie etwas gewonnen
und endlich schien für sie die Sonnen.
Man sollte es niemals verfluchen,
wenn vergeblich ein Pilzesuchen.

Karl-Heinz Fricke  28.3.2012