Irene Beddies
Ein Windkanter sehnt sich...
Ein Windkanter sehnt sich…
Ich bin ein waschechtes Küstenkind,
ich liege auf feuchtem Sand und harre,
bis einer daherkommt, mich an sich nimmt.
Bin geschliffen, geschliffen durch Sand und Wind,
verlor ganz allmählich die kantige Starre.
Meine Gestalt wurde beständig getrimmt,
wurde gemildert durch geduldiges Wehen
von Sturm zu Sturm, von Ebbe zu Flut,
Jahrtausende lang, weit zurück in der Zeit.
Bin heute fürwahr recht schön anzusehen,
läge in deiner Hand wohlig und gut,
seit der Strand war, mich freizugeben, bereit.
Ich schmeichle deinen Augen mit rötlicher Farbe,
schmeichle deinen Fingern durch meine Form,
die dreikantig windgeschaff‘ne Figur.
Ich bin Zufall und Plan, trage keine Narbe,
entziehe mich jeder formalen Norm.
Bin ein geduldig harrender Stein nur,
unverkennbar in seiner Kontur.
© I. Beddies
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Veröffentlicht auf e-Stories.de am 31.03.2012.
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