Diethelm Reiner Kaminski
Wir Kinder der Täter
Wir Kinder der Täter
trugen die Last,
die die Eltern uns mitgegeben.
Die Schuld der Väter
erdrückte uns fast.
Ein Schatten lag
auf unserem Leben.
Wir haben aufmerksam hingehört.
Es gab nur betretenes Schweigen.
Wie waren entsetzt, wir waren verstört:
Vor den Opfern wollte sich niemand verneigen.
Sie wichen von ihrem Irrweg nicht ab.
Ihr Schweigen nahmen sie mit ins Grab,
Sie sagten: das Werk nur dieses Braunauer Zwergs,
doch auch sie waren Teil eines Räderwerks.
Nicht lautet der Vorwurf: Mitläuferschaft:
Vielmehr: Auch ihr habt die Juden mitgehasst,
habt zugeschaut und applaudiert,
Kaum einer von ihnen hat bis heut
offen und ehrlich bereut.
Wir Kinder der Täter
taten den Schwur,
alles zu tun, um nur
nicht zu werden wie unsere Väter
und ein Leben zu leben ganz ohne Hass,
ohne zu hetzen und ohne zu schmähen,
andere Völker zu achten und zu verstehen
und um würdig und aufrecht durchs Leben zu gehen.
Karfreitag 2012
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Veröffentlicht auf e-Stories.de am 06.04.2012.
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