Hans Werner
Mein Elternhaus
Mein Elternhaus, dir will ich schreiben,
die Zeilen gelten dir allein,
wohin mich auch die Wogen treiben,
sollst du doch nie vergessen sein.
Noch stehst du dort an stiller Straße,
wo sie nach Hardt den Bogen macht,
dort hat man dich nach Augenmaße
und Handwerkskunst ins Lot gebracht.
Gebälk und Schindeln, Dach und Mauer
fast ein Jahrhundert sind sie alt,
erlebten Freude viel und Trauer,
der Kriege grausame Gewalt.
Der Vater und die Mutter gingen
hier ein und aus und führten mich
ins Leben ein, an ihnen hingen
des Kindes Wünsche flehentlich.
Hier drangen auch die ersten Töne
Der Tonkunst in mein kleines Ohr,
der Vater lehrte seine Söhne,
und lockte das Talent hervor.
Hier zeigte mir des Lebens Richtung
die fromme Mutter mit Gefühl,
sie gab mir auch den Sinn für Dichtung,
für heiteres Gedankenspiel.
Hier ging ich einsam meine Wege
Ums Haus und klopfte die Musik,
war frei im engsten Zaungehege,
erlebte wundervolles Glück.
Dann öffneten sich meine Pfade
zur großen weiten Menschenwelt,
ich sah das Krumme, sah das Grade
und vieles, was mir nicht gefällt.
Ich denke an die eigne Jugend,
ans stille Haus in stiller Gass,
und fühle jene Kindheitstugend,
an dich denk ich ohn' Unterlass.
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Veröffentlicht auf e-Stories.de am 10.04.2012.
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