August Sonnenfisch

Das Twizygefährt und die Magnolie



Das Twizygefährt und die
Magnolie

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Wie viele Menschen dort stehen!
Es ist das reißbrettfrisch funkelnde
Twizy-Gefährt,
das ihre Neugier geweckt:
von Renault ein Elektrovehikel.
Auch Menschen
von der Presse sind vor Ort:
mit ihren Objektiven von Gewicht
legen sie fest,
was gewichtig ...
Doch die über und über blühende
Tulpen=
magnolie von jenseits
des Parkwegs: sie bleibt allein.

Das Twizymobil auf dem Neuheiten=
tablett der Produzenten:
von den Menschengöttern
erdacht und erschaffen -
Die wieder erstandene Magnolia soulangeana

in Blütenektase:
von den himmlischen Göttern
erdacht und erschaffen.

Im Twizy laden uns der Sitze zweie:
ein großer für dich und
ein kleiner dahinter für dein Kind ...
für deinen Liebhaber
ist im Twizy kein Platz.

Und alle beäugen dieses Gefährt
für dich und dein Kind.
Das blühende Magnolienwunder bleibt allein
- gleich deinem Liebhaber allein.

Nur der Poet in mir
würdigt dieses Baumes Kühnheit
zur Fülle in der Frühe
dieses April:
unter dem Damokles=
schwert des Frostes in
grimmigen Nächten.
Doch zur Stunde empfängt die Wiese die
ersten seiner aus den Blütenkronen
sich lösenden Blätter:
rosa Blütenzungen in den Gräsern:
Rosarot auf jungfräulichem Grün!
Welch ein sich selbst kreierendes
Kunstwerk für alle:
für dich und dein Kind
und für deinen Gefährten! Ich grüße
den Genius in der Magnolie!

Man nahm ein Foto von mir, als ich
am Twizy mich befand.
An der Blühenden beachtete mich niemand.
Geschweige denn
mich allein - ohne ein Beiwerk:
es sind meine Werke,
die man würdigt,
nicht aber den Gott in mir.

Bald kennt ein jeder Apollon und eine
jede Aphrodite den Twizy -
doch kaum jemand die Magnolie
und kaum jemand den Gott in sich selbst.

Doch irgendwann entdecken wir,
was jenseits des Twizy auf uns wartet,
ohne zu warten.

Ich grüße den Gott in dir und in mir.





 

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(c)  August Sonnenfisch, 3. April 2012 ff








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