Karl-Heinz Franzen
Travewonnen
Ich lächle gern die beiden Alten an,
die recht traut´ beieinander dort sitzen,
sie schauen der Trave beim Fließen zu,
und ihr Denken umfasst neunzig Jahre.
Zwei Sprayer veredeln eine Mauer
aus dem Handgelenk mit Fantasy-Kunst,
sie strahlen, dass niemand sie verjagt,
sondern ihnen sogar die Farben zahlt.
Heringe schwimmen in Schwärmen zur Laich,
zweihundert Fischer schwingen die Angeln,
ziehen, was glitzernd, zappelnd, dort drunten,
herauf, und ein Schlagstock endet den Trieb.
Auch meine Travewonnen enden jäh,
heftiger Regen zwingt mich unters Dach,
später kaufe ich Some Girls von den Stones
und berausche mich an alten Zeiten.
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23. April 2012
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Veröffentlicht auf e-Stories.de am 23.04.2012.
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