August Sonnenfisch

Ich bin (2)

 

Ich bin (2)



Nach den Urzeiten von Stammesdenken
  und Sippenseele
(die bis heute in uns wirken):
mit ihren mächtigen
Fürsten, Ältesten
und Propheten ...

... inkarnierte die LIEBE DES
SONNENGEISTES
höchstselbst in
diese irdische Welt:

Seit jenen Tagen ist "der Gott,
der uns im Busen wohnt"
  von dem Sonnengeist beflügelt!
Kräftiger vermögen wir nun
zu knospen, zu blühen
und zu fruchten!
Doch Mephistopheles
ist mit einem Jeden
im Bunde: er
schickt uns eisheilige Nächte
in unsere Herzen.

  Doch der beflügelte "Gott, der uns
im Busen wohnt," wägt ab:
wird's Duell, wird's Dialog,
wird's Tyrannei oder Spiel?
Und die Tyrannei ist "die dunkle Nacht"
 
von Verstand und Seele -
  die Nacht, aus der
unsere Morgenröte ersteht!

Und der beflügelte "Gott, der uns
im Busen wohnt", wägt ab:
wird's Beschweigen oder Sich Öffnen,
wird's Kontrolle des Nächsten oder
Kontrolle des eigenen Hauses?
Und die Kontrolle unseres Nächsten ist
die Skylla und Charybdis
unseres Herzens -
die Kontrolle des eigenen Hauses
die Freiheit der Meere!

Und der beflügelte "Gott, der uns
im Busen wohnt," wägt ab:
wird's Konkurrenz, wird's Kooperation,
  wird's Ohnmacht oder Macht?
Und die Ohnmacht ist unser Karfreitag -
der Ostersonntag
unsere Macht!

Ebenbilder der Götter sind wir im Himmel,
 Ebenbilder der Götter in unseren
kolumbus-schen
Abenteuern auf Erden!






 

(c)  August Sonnenfisch im Café "Kommod",
      26. März 2012 ff


DER GOTT, DER UNS IM BUSEN WOHNT: siehe Goethes
"Faust 1", Studierzimmer, Vers 1566.
DIE DUNKLE NACHT (der Seele): siehe das gleichnamige Gedicht
von Juan de la Cruz (Johannes vom Kreuz) (Spanien, 1542-1591).
SKYLLA UND CHARYBDIS: nach der griechischen Mythologie
zwei Meeres-Ungeheuer in der Straße von Messina,
die Odysseus bei Lebensgefahr zweimal zu passieren hatte.


 

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