Christa Astl
Geschenk der Freundschaft
Angeregt durch den Titel von Bardolinos Gedicht: Bittendes Kind
Ein Kind, von Spielzeug überhäuft,
steht ratlos in dem Zimmer;
von toten Sachen nur umgeben,
all das erfreut es nimmer.
Da sieht ’s die kleine Hildegard
die auf der Straße geht,
die hält ein Rädchen in der Hand,
das sich im Winde dreht.
Das Rädchen hat sie selbst gemacht,
weil es am Gelde fehlt,
für unser reiches Kind jedoch
ist das das Ziel der Welt.
Es läuft hinunter eins zwei drei,
zur kleinen Hildegard,
und bittet um ihr Windspielrad
mit Schmeichelstimme zart.
Doch Hildegard verschenkt es nicht,
weiß einen andren Rat,
sie bittet um ein Blatt Papier
und schreitet dann zur Tat.
Erst ein paar Schnitte, bunte Farben,
gemeinsam mal’n sie ’s an
mit einem Nagel an den Stock
befestigt wird’s – und dann?
Dann laufen beide Mädchen raus,
lassen die Rädchen drehen,
und werden sich als Freundinnen
bestimmt jetzt öfter sehen.
ChA 26.05.12
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Veröffentlicht auf e-Stories.de am 26.05.2012.
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