Rudi Bachmann-Voelkel
Abhängigkeit
Morgens, Regentropfen fallen auf mein Haar,
rinnen über meine Stirn,
um tränengleich, vorbei an meinen Augen,
über meine Wangen zu fließen,
suche ich die wärmende Sonne.
Ich brauche sie zum Leben.
Mittags, Gedanken gehen mir durch meinen Kopf,
ziehen durch mein Bewusstsein,
um schattengleich, vorbei an meinem Herzen,
in meine Seele zu entfliehen,
suche ich das strahlende Licht.
Ich brauche es zum Leben.
Abends, Sehnsucht durchflutet meinen Körper,
brennt in allen meinen Poren,
um ohnmächtig, vorbei an meiner Verzweiflung,
über meiner Traurigkeit zu vergehen,
suche ich die zärtliche Liebe.
Abhängig bin ich, süchtig,
Geisel meiner selbst.
Doch ich brauche sie zum Leben.
Vorheriger TitelNächster TitelDieses Gedicht schrieb ich vor einigen Jahren in einer Zeit des Zornes über die beschriebene Abhängigkeit, deren Er-bzw. Ausleben können mit das Schönste ist. Genauso grausam ist es, wenn man sie nicht erfüllt sieht, gleich aus welchen Gründen.
Rudi Bachmann-Voelkel, Anmerkung zum Gedicht
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Veröffentlicht auf e-Stories.de am 04.01.2004.
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