Manfred Bieschke-Behm

Ich bin (wichtige Fragen)



Warum
beklage ich meine Vergangenheit
und lebe belastet in der Gegenwart?
 
Warum
verfolgen mich verjährte Taten noch immer
und lassen mich Täter nicht vergessen?
 
 
Warum
begebe ich mich immer wieder
in den Sog böser Erinnerungen? 
 
 
Warum
habe ich noch immer nicht begriffen
das meine Vergangenheit
nur ein Teil von mir ist?
 
 
Warum
habe ich mich daran gewöhnt
mich von meiner Vergangenheit
beherrschen zu lassen?
 
 
Habe ich Angst davor
die Vergangenheit zu verlieren
und ins Leere zu fallen?
 
 
 
Will ich weiter nur im gestern leben
nicht  im heute,
mit  dem Blick auf morgen?
 
 
Bin ich ein ewig lebender „Gesternmensch“
und nicht fähig
dem Heute die Hand zu reichen?
 
Bin ich angespültes Strandgut
dass nutzlos vor sich hin vegetiert
und wartet
dass es gefunden wird?
 
Wer bin ich?
 
Ich bin alles,
alles
was ich will.
 
Ich bin ich
wenn ich,
ich will sein.
 
Ich bin heute.
Gestern nur,
wenn ich darauf zurückgreifen will.
 
Der bin ich!
 
Offen will ich sein
neugierig auf morgen
gespeist vom Leben heute.
 
Ich bin!

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Veröffentlicht auf e-Stories.de am 06.07.2012. - Infos zum Urheberrecht / Haftungsausschluss (Disclaimer).

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Die Öffnung der ostdeutschen Grenzen im Herbst 1989 ruft in Achim Wossow die Erinnerung an die Vergangenheit wach. Nur wenige Monate vorher hatte für den jungen Oberarzt und seine Familie nach der Flucht ein neues Leben jenseits der Mauer begonnen. Nach der Wende läßt Wossow seinen Werdegang zum Arzt noch einmal Revue passieren. Dabei treten ihm die politisch bedingten Unzumutbarkeiten der medizinischen Ausbildung und der Krankenhauspraxis deutlich vor Augen. Er hatte erfahren, daß Systemkonformismus oft mehr wert war als Kompetenz.

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