Lothar Vahldiek
der Kater zu Besuch
Ganz sanft, ganz zart
auf weichen Tatzen
wird er, so ist’s sein Part.
An des Mäuschens Haustür kratzen.
Verschreckt, verschlafen öffnet Maus,
sieht ihn schnurrend da so stehen.
Schließt sie, schließt sie nicht das Haus?
Hat ihn doch noch nie gesehen.
Übers Auge wischt sie sich,
den Traum wohl zu vertreiben.
Doch tief in sich, ganz sicherlich,
weiß sie; er soll doch bleiben.
Der Kater schnurrt, er streckt sich lang,
berührt den Boden mit dem Bauch.
Pfote übern Kopf streicht bang
das Barthaar zittert auch.
Er überlegt wie er’s nun tut
das Mäuschen nicht zu erschrecken.
Ein Buckel, wäre das nicht gut;
ihr übers Maul mal lecken?
Langsam schleicht er sich doch nur
an Mäuschens Tür heran,
zu reiben seinen Buckel nur
an ihrer Tür sodann.
Ihre Nähe ist so schön
und er schnurrt furchtbar laut.
Mäuschen schaut ins Auge nur,
das kribbelt auf der Haut.
Krallen rein und ganz zart
streicht er ihre Wangen.
Schnurrt wie ein Kater ach so smart,
denkt aber: das muß langen.
Geschmeidig schleicht er rund ums Haus,
legt sich in Entfernung hin.
Denkt: es geht ja gut der kleinen Maus
wenn ich in ihrer Nähe bin.
Schnurrend, schlafend streckt er sich
träumt einen schönen Traum.
Er fragt in ihm nicht: wer bin ich.
Spürt nur Mäuschen weichen Flaum.
Die Maus indes, lächelnd und leis
schließt langsam ihre Tür.
Sie fragt sich: ach mein Gott wer weiß
paßt Kater denn zu mir?
Vielleicht. Vielleicht nicht.
Wer weiß
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Veröffentlicht auf e-Stories.de am 10.04.2002.
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