Nando Hungerbühler

Melancholie

Melancholie

Das Licht der Sonne ist gewichen,
hoch am Himmelszelt thronen Dunkle Wolken.
Schatten legen sich über die ganze Welt,
schleichen sich in des Menschen Seele.
Düster und Grau ist das Sein,
ohne Freud ist das Leben.

Im kalten Winde treiben Blätter zu Boden,
lassen ungeschützt die Kronen der Bäume zurück.
Auf dem harten Grunde harren sie der Dinge,
warten auf das unabwendbare Ende.
Das Leben wird weichen,
wird diese Welt öde und trostlos zu Grunde gehen lassen.

Der Gesang der Vögel ist verstummt,
verschwunden sind die schönen Klänge in der Luft.
Kein Buntes gefiedert ist mehr zu sehen,
Brach liegen die Nester in den verdorrten Bäumen.
Hinweggezogen sind sie alle,
haben die Schönheit ihres Seins mit sich genommen.

Verschmutz und Trübe ist das Wasser,
dessen vergangene Klarheit nur noch eine verblassende Erinnerung.
Kein Leben birgt es mehr in sich,
sonder nur noch die Leiber der Toten Fische.
Keine Fruchtbarkeit wird es mehr schenken,
nur noch der Tod wohnt in ihm inne.

Unberührt liegt das Spielzeug da,
keine Kindliche Hand wird es mehr ergreifen.
An die unbeschwerten Tage solle es Erinnern,
als das Kinderherz noch Schlug.
Das Sein ohne Illusionen und Freude wird bleiben,
wenn die Kindheit für immer gewichen ist.

Schwer geworden ist des Menschen Leben,
erfüllt von Kummer und Gram.
Nicht mehr zu tragen ist die Seelenlast,
bald wird der Mensch gebrochen sein.
Der Wunsch nach einer Helfenden Hand wird wach,
auch wenn dieser nur einem Trügerischen Gedanken entspringt.

Voller Neid blickt der Mensch hernieder,
auf jene die im tiefen Grabe liegen.
Die jenes Freudlose Leben hinter sich gelassen haben,
um das verlorene Glück im Jenseits zu finden.
Die nicht an jenen Gedacht haben die mit dem Leben gestraft sind,
und nun am Grabe die Toten um ihr Glück beneiden.

Blutige Tränen vergießen die Engel,
die Einsam und voller Trauer im Himmelsreich kauern.
Der Vater hat alle Verlassen,
hat die Menschen und die Engelskinder für immer hinter sich gelassen.
Nie mehr wird er zurückkehren,
wird alles von ihm Erschaffene Enden lassen.

Was wir Lieben wird vergehen,
keine Macht der Welt kann dies verhindern.
Der Samen des Lebens ist ausgetrocknet,
kein Neuer wird Gepflanzt werden.
Nur noch Leere und Trauer werden bestand haben,
den dies ist die Melancholie des Lebens.



Ende

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Veröffentlicht auf e-Stories.de am 09.01.2004. - Infos zum Urheberrecht / Haftungsausschluss (Disclaimer).

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