Hermann Braun

Das Klagelied eines Unterprivilegierten

Mensch, zieh Leine
 
Müde schleich ich von der Arbeit,
abgespannt und traurig heim.
Ja, das Schicksal ist nicht gnädig,
ließ mich nicht Direktor sein.
 
So wie mich, gibt es sehr viele,
viel zu viele, wie ich mein‘.
Würde gerne was dran ändern,
doch das Wie fällt mir nicht ein.
 
Muss mich wohl damit abfinden, 
scheint mir sogar gottgewollt,
dass ich weiter mich muss schinden –
ja, das Glück ist mir nicht hold.
 
All mein Hoffen ging verloren
und mit ihm die Zuversicht.
Wäre ich doch reich geboren
und nicht bloß als armer Wicht.
 
Doch ein Pfaffe will mich trösten,
meint sogar, dass er das kann.
„Ach, bei Gott, du armer Irrer“,
denk ich laut und schau ihn an.
 
„Nicht mal Gott ist dazu fähig,
doch das wirst du kaum versteh'n.
Nur den Reichen ist er gnädig.
Mensch, zieh Leine, lass mich geh'n!"
 
© HB/10.8.2012 


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Wenn erst ein laues Lüftchen weht,
das sich naturgemäß dann dreht
und schnelle ganz geschwind,
aus diesem Lüftchen wird ein Wind,
der schließlich dann zum Sturme wird,
und gefahren in sich birgt-
Dann steht der Mensch als Kreatur,
vor den Gewalten der Natur.
Der Mensch wird vielleicht etwas klüger,
seinem Sturmwind gegenüber.


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