Celine Rosenkind
Tapeten abreißen
Tapeten abreißen
Das war vielleicht ein Schlag für uns, als uns unser Vermieter mitteilte, er wolle die gemietete Wohnung im Urzustand zurückhaben.
Diese “Puppenstube“ mit neuen Tapeten, getäfelten Decken und Wänden. Es half nichts, wir mussten ran. Alles abreißen, die gesamte wunderschöne Verkleidung.
Was sich darunter verbarg, unter dieser Verkleidung ließ mich erschauern und frösteln.
Diese Wohnung die ich so schön fand war plötzlich kalt, nackt und
furchtbar hässlich.
Da fiel mir ein, wie ähnlich das doch mit uns Menschen ist.
Was wohnt hinter unserer Fassade? Was kommt hervor, wenn wir am Putz kratzen? Wenn Schminke, Schmuck und schöne Kleidung abgelegt sind? Hier in diesen Zimmern kalte Wände - bei uns Menschen der wahre Mensch der wir eigentlich sind.
Manche Menschen wirken ohne ihre aufgesetzten Reize fürchterlich kalt - sie haben keine Ausstrahlung mehr.
Ich denke mir, wir sollten öfter einmal in uns gehen und unsere Seele renovieren. Tapeten abreißen um ganz neu anzufangen.
Vorheriger TitelNächster Titel
Die Rechte und die Verantwortlichkeit für diesen Beitrag liegen beim Autor (Celine Rosenkind).
Der Beitrag wurde von Celine Rosenkind auf e-Stories.de eingesendet.
Die Betreiber von e-Stories.de übernehmen keine Haftung für den Beitrag oder vom Autoren verlinkte Inhalte.
Veröffentlicht auf e-Stories.de am 13.01.2004.
- Infos zum Urheberrecht / Haftungsausschluss (Disclaimer).