Christina Pochert

Der Brief- Zeilen der Reue



Mein lieber Freund, was soll ich sagen,
die Tage fliegen wie der Wind.
Auch ich hab meine Last zu tragen,
ich fühl mich hilflos, taub und blind.

Darum, mein Lieber, schreib ich heute
diesen kummervollen Brief,
es gab sehr viel, das ich bereute,
was mich verfolgte wenn ich schlief.

Kannst du dir vorstellen, was ich fühlte,
als ich begriff was ich getan,
als sich in mein Bewusstsein wühlte,
den Schein, den galt es zu bewahrn.

Denn schon seit vielen Lebensjahren
war ich stets darauf bedacht,
niemand durft es je erfahren:
Mein Lebenswerk ist nur erdacht!

Ein Schwindel waren meine Werke,
dies beichte ich dir nun zuletzt.
Denn nie hat meines Feders Tinte
auch nur ein Blatt Papier benetzt.

Ich bin ein Narr, ein ungemeiner
und werd es auch im Tode sein.
Vielleicht kannst du, sonst muss es keiner,
mir irgendwann einmal verzeihn.

Und all mein Geld, verdient mit Lügen,
-es zu behalten war ein Graus-
spendete ich mit Vergnügen
den Kindern aus dem Waisenhaus.

Jetzt zieh ich los, weit in die Ferne,
zu sehen nun die schöne Welt.
Auf dass ich nun Verzichten lerne,
nicht länger will ich Ruhm und Geld.

Der größte Wunsch in meinem Herzen,
ist es, ein guter Mensch zu sein,
denn meine Seele schreit vor Schmerzen,
will von der Schande sich befrein.


Mein Freund, ich schrieb für dieses Leben,
meine ersten wahren Zeilen.
Dir sei das größte Glück gegeben!
Ich gehe nun - einstweilen.

Vorheriger TitelNächster Titel
 

Die Rechte und die Verantwortlichkeit für diesen Beitrag liegen beim Autor (Christina Pochert).
Der Beitrag wurde von Christina Pochert auf e-Stories.de eingesendet.
Die Betreiber von e-Stories.de übernehmen keine Haftung für den Beitrag oder vom Autoren verlinkte Inhalte.
Veröffentlicht auf e-Stories.de am 16.09.2012. - Infos zum Urheberrecht / Haftungsausschluss (Disclaimer).

Die Autorin:

  Christina Pochert als Lieblingsautorin markieren

Bücher unserer Autoren:

cover

Keine Spur von Mirko (Kriminalroman) von Yvonne Habenicht



Ein Kriminalroman ohne Leichen, Blut und die übliche Klarsicht von Gut und Böse. Dafür geht hier um menschliche Schicksale, die nur allzu vorstellbar sind. Im Mittelpunkt ein ergreifendendes Schicksal von Mutter und Kind.

Möchtest Du Dein eigenes Buch hier vorstellen?
Weitere Infos!

Leserkommentare (1)

Alle Kommentare anzeigen

Deine Meinung:

Deine Meinung ist uns und den Autoren wichtig!
Diese sollte jedoch sachlich sein und nicht die Autoren persönlich beleidigen. Wir behalten uns das Recht vor diese Einträge zu löschen!

Dein Kommentar erscheint öffentlich auf der Homepage - Für private Kommentare sende eine Mail an den Autoren!

Navigation

Vorheriger Titel Nächster Titel

Beschwerde an die Redaktion

Autor: Änderungen kannst Du im Mitgliedsbereich vornehmen!

Mehr aus der Kategorie "Einsicht" (Gedichte)

Weitere Beiträge von Christina Pochert

Hat Dir dieser Beitrag gefallen?
Dann schau Dir doch mal diese Vorschläge an:

WENDELIN WINDBRAUE von Christina Pochert (Menschen)
Das neue Auto von Rainer Tiemann (Einsicht)
Abschied von einem guten Freund von Adalbert Nagele (Abschied)

Diesen Beitrag empfehlen:

Mit eigenem Mail-Programm empfehlen