Manfred Bieschke-Behm
Der Gesternmensch
Was hält mich jetzt, hier und im Heute?
Einzig nur mein Gestern.
Ich spüre mich und lebe
durch mein Gestern.
Gäbe es mein Gestern nicht,
wäre ich nur ein schattenloses Wesen.
Ich brauche mein Gestern,
um mich zu quälen und zu foltern.
Mein Gestern ist mir vertrauter,
als alles andere auf der Welt.
Gestern ist nicht mein Feind,
sondern mehr als mein Freund.
Mein Gestern hält mich gefangen
und bestimmt die Wege, die ich gehe.
Ich flehe dich an, mein Gestern,
verlasse mich nie, solange ich lebe.
Heute ist mein Feind,
weil mein Gestern es so will.
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Welch schauerliche Gedanken!
Welch vernichtetes Sinnen!
Die Gesternfratze los zu werden
ist das, was ich will.
Und dazu brauche ich dich, mein Heute
mit Blickverbot zum Gestern.
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Veröffentlicht auf e-Stories.de am 19.09.2012.
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