Karsten Herrmann
Teuflisch
Schwarz lag auf dem Meer, wie Asche,
bis der Mond brandend sein Licht legte,
da fand er diese alte Krug-ähnliche Flasche,
in der sich etwas hin und her bewegte.
Das altmodische Glas war mit Gold verziert,
der Verschluss ein rundlicher Korken,
die Stimmen hatte er noch nicht registriert,
welche erklangen, in ihrem Bauch verborgen.
Erst polierend hörte er das Flehen:
"Lass mich raus, ich bin eine gute Fee,
deine Wünsche werden in Erfüllung gehen,
wenn ich, in voller Pracht, vor dir steh".
Gierig zog er den Korken heraus,
dunkler Rauch kräuselte drehend dahin,
was dann geschah glich höllischem Graus,
denn es stand vor ihm eine lachende Teufelin.
Sie hatte langes pechschwarzes Haar,
ihre Augen leuchteten wie glühende Steine,
aus der Stirn wuchs ein Hörnerpaar
und ihr Teufelsschwanz wurde zur Lasso-Leine.
Schlang sich um seinen Hals geschwind,
wandelte den Verdutzten in eine winzige Maus,
sie zischte : "Ach wie ich dich so niedlich find ",
und steckte ihn in ihr altes Flaschenhaus.
Die Moral von dem Teufelsgedicht,
glaube nicht allem und jedem Versprechen,
egal, ob in der Werbung, oder einem Bericht,
wie im beschriebenen Fall, könnte es sich rächen.
VERGESST DAS NICHT !
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Veröffentlicht auf e-Stories.de am 26.09.2012.
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