Jürgen Berndt-Lüders

"D-englisch" statt Deutsch?

So manches gebräuchliche Wort hat den Sinn
und seine Bedeutung verloren.  Ich bin
mir niemals ganz sicher, egal wie man’s spricht,
kann man das so sagen? Vielleicht eher nicht!
 
Ein Herr muss nicht immer viel herr-licher sein
als eine der Damen. Es wäre gemein
zu sagen, dass Damen stets däm-licher sind,
denn beide Geschlechter sind oft durch den Wind.
 
Schon bei den Artikeln fängt es damit an.
Nicht alles, was männlich ist, ist auch ein Mann.
Ein Kind ist nie sächlich, schon wenn man bedenkt,
ein „sächliches“ Kind wäre sprachlich „be-schränkt“.
 
Am besten ist oft, wenn man’s „auswändig“ lernt.
Man ist vom Begreifen zwar ziemlich entfernt,
weil man es doch nur an der „Außenwand“ sieht
und oft nicht begreift, was ganz innen geschieht.
 
Der Pauker paukt häufig nur Regeln ins Kind,
doch ohne Verstehen bleibt’s inhaltlich blind.
Das machen die Eltern, doch nur, wenn auch sie
dies tatsächlich lernten. Sonst schafft man das nie!
 
Erst wenn man im Leben „Be-deutung“ erkennt
kann man etwas „deuten“, ganz gleich, wie man’s nennt.
Die Basis muss stimmen. Der Rest fällt dann leicht,
so, dass man den größeren Sprachschatz erreicht.
 
Drum reiß dich am Riemen und lerne nun fleißig
dem Sinn zu „ent-sprechen“.  Du kannst es. Das weiß ich.
Dann bleibt diese Sprache auch wirklich ein Schatz
und macht niemals wirklich dem „D-englischen“ Platz.

Ich selber bemerke oft, dass ich ein Wort erst dann richtig nutzen kann, wenn ich als Nicht-Lehrer seine ursprüngliche Bedeutung verstehe. Erst dann kann ich es mit anderen Wörtern kombinieren und neue Zusammenhänge erkennen. Schüler und Studenten glauben oft, etwas erst dann zu "wissen", wenn sie das Gelernte wortwörtlich reproduzieren können.

Jürgen Berndt-Lüders, Anmerkung zum Gedicht

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