Marco Moll
Wild roses
Wild roses:
In des weihers garten, nächtens, traf ich sie
ein bild von all dem zauber heilger tage
solch huldvoll wesen sah ich nie
verklärt wie eine altüberlieferte sage
Mondumschneit ihr helles haar
ihre hände, ein verspielter duft
ihr blick entrückt und sonderbar
aus ihrer seele rätselnd luft.
Des mondes kühler glanz
liegt tau auf ihr wie weißer schnee
löst sich in ihrer seele ganz
und bedeckt ihr schmerzenreiches weh.
Ihre nähe ein verklärtes mamorbild
stillverwandelt, friedlich, mild
aus ihres mundes blutend schein
glänzt ihre stimme fein wie elfenbein
Ihr engelgleiches augenspiel
nimmt mich heiß an ihre hand
und führet mich hinaus
aus meines weinens kummerreichen land
zu einer alten linde
die der volle mond bescheint
und dessen ort nur uns gemeint
als unsrer sehnsucht glühend band
Unsre bettestatt
gebrochne blumen
weltentrückt der letzte tag
und voller leiden-schaft
und wir sinken
in der liebe tiefes grab.
...
2.
Am nächsten morgen
in der tages heißem licht
ist stumm verschwunden
unsres lebens angesicht
Nur des himmels tausend sonnen
erleuchten unser beider grab
in dem zwei rosen sich umschlingen,
in unsrem wildverwachsnen sarg...
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Veröffentlicht auf e-Stories.de am 28.09.2012.
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