Gabi Sicklinger

Indische Impressionen

 


Indische Impressionen

Himmel zwingt die Schwüle
Küssend auf die Erd
Wolken bersten kühle
Land zu Meer verkehrt
 
Im bang ersehnten Segen
Gar mächtig schwillt der Strom
Auf unsichtbaren Wegen
Sind Mensch und Tier entflohn
 
Boden kann‘s nicht fassen
Trocken ausgenarbt
Flut erobert Straßen
Tränkt was lang gedarbt
 
Dann ist es wieder stille
Die Sonne blitzt heraus
Mit ihr erwacht der Wille
Dem Volke weicht das Nass
 
Städte frisch pulsieren
Rege Händlerwelt
Hupt Tumult parierend
Menschen mehr denn Geld
 
‚Nur eine einz’ge Rupie’
Ein Knabe ohne Bein
Blutjunge magere Mutti
‚Ganz billig kaufen ein’
 
Mann rennt hinterm Busse
Springt aufs Trittbrett noch
Fuß pfercht sich an Fuße
Bis zum Dachdeck hoch
 
Zwei welke Greisenhände
Durch Autotür gezwängt
Wer Hunger nicht abwendet
Gewissen nachts bedrängt
 
Menschen draußen schmachten
Acker Ochsenkarr’n
Auf dem Haupte schaffen
Frauen Stein’ heran
 
Bergan Touristen tragen
Elefanten bunt geschmückt
Barbier am Straßengraben
Des Sadhus Blick entrückt
 
Fahrradrikshas mühen
Gäste zu den Sights
In den Straßen Kühe
Heilig und verwaist
 
Ein Tempel hundert Götter
Viel Blumen Opfer Rauch
Gebetsmühl ruhlos zetert
Barfüß’ger Glaubensbrauch
 
Ganges Rituale
Tilgen Karmaschmerz
Feuer heben alle
Seel’n nirwanawärts
 
In Farbenpracht gekleidet
Anmutig schöne Frau’n
Paläste prunkvoll eitel
Die Armut trennt ein Zaun
 
Müll Gestank Tierleichen
Schritt auf Tritt verfolgt
Inder starrt auf Weißen
Faszinierend Volk
 
Der Yogis Kasten Heimat
Wo Slum am Rollfeld hangt
Wer je deinen Geist berührt hat
Wer je dein Elend bannt



© Mandalena (2011)



 

 

Anmerkung: Der Rhythmuswechsel ist beabsichtigt.Gabi Sicklinger, Anmerkung zum Gedicht

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Veröffentlicht auf e-Stories.de am 08.10.2012. - Infos zum Urheberrecht / Haftungsausschluss (Disclaimer).

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