Jörg Röschmann
Frei nach Morgenstern
Palmström steht am Nordseestrand,
er sieht kein Meer, nur nassen Sand.
Gestern war das Meer noch da,
er hatte es gesehen und ganz nah.
Ein Meer verschwindet einfach nicht,
das kann nicht sein, aus seiner Sicht.
Er beschließt selbst nachzusehen,
der Sache auf den Grund zu gehen.
Im Watt, am Priel, stellt er nun fest,
ein Rinnsal fließt in Richtung West.
Genauso konnt er´s auch erwarten,
dort soll's ja sein, auch in den Karten.
Später sieht er einen hohen Pfosten,
von dem ab fließt der Priel nach Osten.
Der Priel wird breiter, sehr viel breiter,
westlich kommt er nicht mehr weiter.
Bald sieht er sich mittendrin im Priel,
vom Watt zu sehen ist nicht mehr viel.
Er watet zu dem Rettungspfosten,
klettert hoch und winkt nach Osten.
Lauthals ruft er: "Heureka,
die Nordsee ist jetzt wieder da".
Die Rettungswacht bemerkt ihn bald,
zu seinem Glück, ihm ist schon kalt.
Man hüllt ihn ein in warme Decken,
kommt nach 6 Stunden ihn dann wecken.
Palmström schaut gleich hin zum Strand,
er sieht kein Meer, nur nassen Sand.
Dass das Meer wieder verschwand,
es bringt ihn schier um den Verstand.
Zitat aus: die unmögliche Tatsache" von Christian Morgenstern
:„Und er kommt zu dem Ergebnis:
Nur ein Traum war das Erlebnis".
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Veröffentlicht auf e-Stories.de am 14.10.2012.
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