Des Lebens Achterbahn

Das Leben ist eine Achterbahn
für jeden gibt s nen Antriebszahn.
An den Start wird man gebracht
in das Licht aus dunkler Nacht.
Mancher seinen Zahn nicht find
und wird dann ein Sternenkind.
Allein beginnt man aufzusteigen,
um sich am Höhepunkt zu neigen.
Ab hier geht es dann nur bergab,
mal sehr langsam, mal im Trab.
Man fährt nach links oder nach rechts,
mal gelingt’ s und manchmal pecht’ s.
Manchmal rutscht man auf dem Bauch
oder oftmals auf dem Rücken auch.
Ob es als Stellung ist sehr eigen,
wird bei weiterer Fahrt sich zeigen.
Doch sollt man aus der Kurve fliegen,
kann man kein neues Leben kriegen.
Es geht bergab, es geht bergauf,
erst allein, sehr oft zuhauf.
Zwischendrin sind Haltestationen
zum Umsteigen und Partner holen.
Mal rast der Wagen ziemlich schnell,
dann steht er kurz mal auf der Stell.
Doch immer drängt er sich zum Ende,
wo jeder hofft auf eine Wende.
Manchmal wird ein Stück geschoben,
das Ego gesundheitlich angehoben.
Wollen sich zwei in getrennten Wagen
gemeinsam durch das Leben tragen,
merken sie dabei sehr rasch,
die Bewegung ist sehr lasch.
Aber zwei in einem Wagen,
können so gemeinsam jagen.
Wenn einer sich vor den anderen stellt,
sind sie geschützt vor der bösen Welt.
Die Wagen sind mal groß, mal klein,
es stellt sich manch Montagswagen ein.
Irgendwann verebbt der Schwung,
man fühlt sich sachte nicht mehr jung.
Letztlich, im Hospiz oder Hospital
endet schließlich die Wagenwahl.
Für des kurzen Weges Rest
legen andere dann fest,
ob noch einmal halb geflogen
oder endgültig die Bremse angezogen.
Hält der Wagen erst mal an,
man ihn nur noch schieben kann,  
entweder laut in die dunkle Remise
oder leise auf die grüne Wiese.
 
2012 © Wolf-Rüdiger Guthmann