Rudolf Leder

Winterliches

Winter 1 (konventionelle Reime)
 
Nicht alle mögen sein doppelt Janusgesicht
Das eine zeigt Schönheit aus dem Bilderbuch
Das andere Kälte, Eis und Tod verspricht.
Doch oft nacheinander, nach Segen kommt Fluch.
 
Der Eisige die Menschen gern polar-isiert,
Den Ofensitzer lässt der ärgste  Winter kalt,
Der Blutdrucktiefe schon im voraus friert,
Doch  keiner hat gegen ihn nur Vorbehalt.
 
Bäche und Seen spiegelglatt gefrieren
Menschen sich an die Wärme verziehen,
Kinder über Schnee sich laut amüsieren.
Mäuse mit Vorrat in warme Keller fliehen.
 
Nach dem Herbst er zwingend erscheint,
Stürmisch und wild oder auf leisen Sohlen,
Herzwärmende Pracht und Eiseskälte vereint,
Geht mit wenig Licht das Jahresende holen.
 
Von seiner Natur aus ist er wohl ein Purist,
Tierwelt und Obdachlose er gern vergisst,
Er wettert gegen alles, was überflüssig ist,
Wenn er mit Stolz die Kältegrade misst.
 
Lawinen auch Tod und Verwüstung bringen,
Alte Menschen vermehrt im Winter sterben,
Gläubige hingegen Weihnachtslieder singen,
ihre Hoffnungen  in der Kälte nicht verderben.
 
Vorbildlich sind Murmeltiere im Winterschlaf
Sie den Winter warmträumend überstehen.
Andere tragen Wolle oder Pelz vom Schaf,
Alle nachwinterlich den Frühling sehen.
 
 
 
Winter 2 (Reime verdichtet)
 
Du doppeltes Janusgesicht,
Schönheit aus Bilderbuch,
Kälte, Tod, Eis, versprichst
Nacheinander Segen, Fluch.
 
Der Eisige gern polar-isiert,
Ofensitzer lässt Winter kalt,
Der Blutdrucktiefe friert,
Keiner hat nur Vorbehalt.
 
Als Herbstnachfolger er erscheint,
stürmisch? Auf leisen Sohlen?
Pracht und Eiseskälte vereint,
Geht lichtarm Jahresende holen.
 
Von Natur aus wohl Pur-ist
Tiere , Obdachlose gern vergisst
Schmäht, was überflüssig ist,
wenn er Kältegrade misst.
 
Bäche, Seen glatt gefrieren,
Menschen auf Ofen ziehen,
Kinder laut sich amüsieren
Mäuse kellerwärts fliehen.
 
Lawinentod Unheil bringt,
Menschen Wintersterben,
Gläubiger weihnachts singt,
Hoffnungen nicht verderben.
 
Vorbildtiere im Winterschlaf
warmträumend überstehen,
Mit Wolle oder Pelz vom Schaf
weitblickend den Frühling sehen.
 
Kein Winter, das wäre ein Verzicht
Auf  grosse Schönheit der Natur,
auf weisse Decke, klares Licht,
Schneekristalle und weite Sicht.
 
 
 
Winter 3 (Prosagedicht)
 
Janusgesicht der  Schönheit
 dem Prachtsbilderbuch
Natur entronnen.
Kälte, Tod, und Eis
 abwechselnd Segen und Fluch
 im Gepäck er mit sich bringt.
Der Eisige gern polar-isiert,
 lässt den Ofensitzer kalt
 mit dem Schnee von gestern,
des Blutdrucktiefen Blut einfriert,
keiner sieht ihn nur mit Vorbehalt.
 
Als Herbstnachfolger stürmisch?
Auf leisen Sohlen kommend?
Vereinigt Pracht, Frost, Eiseskälte.
Schreitet  schwachlichtig
 dem Jahresend entgegen.
Der Winter Pur-ist  von Natur, 
schmäht Über-Flüssigem,
wandelt es zu Eis,
dabei Vögel  und Wildtiere vergisst,
hungrige Mäuse kellerwärts treibt,
Boden unter Obdachlosen frostet.
 
Bäche und Seen gefrieren lässt,
Lawinen, Tod, Verderben bringt,
täglich  Greise ins Jenseits nimmt.
Ermöglicht Kindern
Spass auf Schnee und Eis.
Hört Weihnachtsglocken klingen,
hoffnungsvolle Lieder singen.
Behütet Winterschlafes Tiere,
 die warmträumend überleben.
 
Bewundert Wolle- und Pelzvermummte,
 die vor dem inneren Auge,
 bald Frühlingserwachen sehen.
Doch keiner möchte ihn missen,
mit seinem schneekristallnem Licht,
die schneeweisse Decke
am Firmament, die glasklare Sicht.

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Veröffentlicht auf e-Stories.de am 04.11.2012. - Infos zum Urheberrecht / Haftungsausschluss (Disclaimer).

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