Anna Grundmann
Sehnsucht
Das Licht des Mondes erleuchtet das Zimmer.
Er liegt da in diesem blassgelben Schimmer.
Er schläft nicht, sondern denkt nach,
er steht auf und geht hinaus in die Nacht.
Das Dunkel der Nacht ruft ihn,
der Friedhof wartet darin.
Einsam durchquert er die Gassen.
Er ist allein, weil ihn alle hassen.
Er geht langsam, den Kopf gesenkt,
es ist die Sehnsucht die ihn lenkt.
Sehnsucht nach dem Ende seines Lebens,
er suchte dessen Sinn - vergebens.
Dort überwindet ein Schatten die Friedhofsmauer,
dort sitzt er auf der Bank voll Trauer.
Er denkt nach über sein bisheriges Leben,
hat es überhaupt ein L e b e n gegeben?
Niemand weiß wie lange er dort saß,
nun geht er weiter durch das feuchte Gras.
Er streift ziellos durch die dunkle Stadt
bis der Beginn der Dämmerung ihn erreicht hat.
Auf dem Weg nach Hause hält er plötzlich an.
Was hat ihn diesmal abgehalten von seinem Plan?
Er kehrt zurück zu seinem verhaßten Heim,
legt sich auf sein bett und schläft dennoch nicht ein.
Diesmal hat er sich noch selbst überlebt,
aber wie lange dauert es noch, bis es ihn nicht mehr gibt?
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Veröffentlicht auf e-Stories.de am 25.01.2004.
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