Ingrid E. Patrick
PRIESTEREHRE
Schon wieder Missbrauchsfälle
auf priesterlicher Postenstelle.
Die Kirche tatsächlich nur überlegt,
wie ein solcher Priester überlebt.
Wie er die Opfer hat beschmutzt,
wird mit einer Handbewegung weggeputzt.
Am Ende waren sie ja selber schuld,
genossen doch des Priester’s Huld.
Undankbare haben ihn verpetzt
und seine Ehre bös verletzt.
Sie haben den Priester doch verführt
und sich dabei auch nicht geniert,
ihre Köpfe zum Beten tief geneigt
und ihre Hinterteile nach oben gezeigt.
So haben das die Kirchenfürsten auch gesehen:
Da kann ein Priester doch nicht widerstehen.
Ihre Heiligkeit hat den Zölibat erfunden,
hat junge Männer an diesen Unsinn gebunden.
Unter diesem heiligen Moral-Deckchen
verbirgt sich ein geschütztes Plätzchen.
Frauen werden auf des Obersten Geheiß
ausgeschlossen aus diesem erlauchten Kreis.
Missbrauch wäre sofort zu beweisen,
sobald die ersten runden Bäuchlein kreisen.
Bei Jungen ist das ganz egal –
das bisschen körperliche Qual!
Wie kann ein Katholik denn da noch meinen,
diese Kirche sei mit Gott im Reinen?
Die Taten werden von der Kirche nicht bereut,
die Priester flugs mit einem neuen Amt betreut.
Da er sich der Tat auch nicht gestellt,
kennt sein Gesicht niemand in der Gemeinde-Welt.
Da kann er neu beginnen, die Triebe auszuleben,
und seinen Segen mit dem Sperma weitergeben.
Nach der Kirche sei es nur eine Minderheit,
die zu sexuellen Handlungen sei bereit.
Sind die Kirchenfürsten noch gescheit?
Verstecken ihre Vergehen hinter Heiligkeit?
Warum sagt der Papst denn keine klaren Worte?
Hat er den Glauben abgegeben an der Kirchenpforte?
Und von den anderen Priestern, die nicht so sind,
ich nicht ein einziges Wort der Kritik find’,
Das muss dann doch den Eindruck erwecken,
sie hätten alle Dreck am Stecken.
Die Opfer leiden oft ein Leben lang.
Niemand hört auf deren Schreie.
Die Kirchensteuer ist ein Zwang.
Sexueller Missbrauch ist nicht von Belang.
Dezember 2012
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Veröffentlicht auf e-Stories.de am 07.12.2012.
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