Hermann Braun
Da war doch was
Am Küchentisch daheim
Wir saßen beide vis-à-vis am Küchentisch daheim, er mit dem Rücken hin zur Wand und ich mit
Blick zum Rhein. Und er druckst rum – da war doch was, was ihm am Herzen lag, ging mir durch
meinen Sinn als er spontan: Nicht dass ich das zu Recht beklag, und doch: Wie bloß kann das
geschehen – ich komm damit nicht klar: Kein Mensch mehr läßt sich bei mir sehen – auch der,
dem ich doch gut nur war.
Es ist der Menschen Eigenart, es schleicht sich oft was ein, was man nicht zu erklären vermag,
was trügt, das ist der Schein! Das war‘s, was ich zur Antwort gab, nichts Besseres fiel mir ein.
Wie schon so oft an manchem Tag, ließ ich fünf grade sein! Und er stand auf und grüßte mich,
man reichte sich die Hand. Er ging zur Tür, verharrte still, als wenn er noch was sagen will,
auf dass er wie von Geisterhand zur Tür hinaus entschwand.
© HB/09.12.12
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Veröffentlicht auf e-Stories.de am 09.12.2012.
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