Hans Werner
Weihnachten 2012
Das Land ist kalt, die Luft riecht trocken,
am Himmel brennt ein roter Schein,
ein paar verirrte Kirchenglocken,
sie läuten dünn das Christfest ein.
Ameisenhaft die Menschen jagen
ganz ohne Ziel, aus nah und fern,
und überall hört man sie fragen,
was soll der alte Weihnachtsstern?
Und Augen angstvoll aufwärts schauen,
enttäuschte Frau sucht ihren Mann,
wo ist das alte Urvertrauen,
das Mensch an Menschen binden kann?
Auch Kinder diesen Stern betrachten,
er brennt an hoher Wolkenwand,
in ihrem Herzen sie verschmachten
und tasten nach der warmen Hand.
Die Magier das Licht nicht scheuten
und wanderten zum Königskind,
doch niemand kann es heute deuten
von allen, die beisammen sind.
Und doch brennt es mit hellem Glühen,
entfaltet leuchtend seine Pracht,
auch heute noch kann es erblühen
zur einzigen geweihten Nacht.
Konsumreklame, Neonlichter,
erglänzen spröde, wie vereist,
nur dort, ein unbekannter Dichter
dient unverdrossen seinem Geist.
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Veröffentlicht auf e-Stories.de am 09.12.2012.
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