Jürgen Berndt-Lüders
Frage: Was hältst du von den Menschen?
Die übergeordnetste Zeitung der Welt,
sie fragte zu Weihnachten, so ist es Brauch,
Verschiedenste, was man von Menschen so hält.
Die Frage war einfach. Die Antworten auch.
„Ich halte von Menschen“, so sagte die Bank,
„das wichtigste, was der Mensch jemals benötigt,
egal ob gesund oder irgendwann krank,
die Bankdaten. Und dann noch Schufa-betätigt.“
„Ich halte die Steuern“, so fand die Regierung,
„ich treibe sie ein und verwende sie heute
gemäß meiner Logik mit reichlich Verzierung,
dann wählen mich morgen auch wieder die Leute.“
„Ich halte von Menschen, meist von maskulinen,
die Hände. Damit sie das tun, was ich will.
Ich werde mich ihrer nach Gusto bedienen.
Und wenn sie parieren, dann bin ich ganz still,“
Das sagte die Frau, und der Mann reagierte
in selbiger Art, doch nicht ganz so neutral.
„Ich prüfe, ob sie meine Dogmen kapierte,
dann muss sie mir dienen, schon weil ich bezahl’.“
„Ich halte von Menschen“, so meinten die Maden,
„das Nutzungsrecht über den Rest, der noch bleibt,
ob Papst oder Präsident, oder Bin Laden,
ist erst ihre Seele vom Körper entleibt.“
Und fragst du dich selber, wie du Menschen findest,
als Mittelpunkt, oder als Peripherie,
ob du dich bedingungslos an einen bindest:
die Antwort gilt heute; auf Ewigkeit nie.
Vorheriger TitelNächster TitelFalls sich jemand wundert, weil ich die Frage "Was hältst du von Menschen" von niemandem habe korrekt beantworten lassen: An anderen Menschen interessiert uns immer nur die Funktion, die sie für uns haben. Selten der Mensch selberJürgen Berndt-Lüders, Anmerkung zum Gedicht
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Veröffentlicht auf e-Stories.de am 16.12.2012.
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