Patrick Rabe
Ein weißes Bild
Wenn die Nacht mächtig ist,
wenn der Abgrund dich frisst,
wenn die Angst dich erfüllt,
gehst du in ein weißes Bild.
Wo aus Kindertagen
Eiszapfen von Fenstern ragen,
Schnee staubt und die Mütze netzt,
und sich auf deinen Mantel setzt.
Wo Seelentod nicht ist, nur Winterpracht,
kein Krieg, nur eine Schneeballschlacht,
wo Eiskristalle strahl’n im Licht,
und kein Gedanke ist ans Weltgericht.
Wo Freunde tollen um dich her,
und nichts bewegt die Seele schwer,
wo mancher glücklich Schlitten fährt
und Eintopf wartet auf dem Herd.
Dort gehst du frei über ein weites Feld,
von Liebe und von deinem Stern erhellt
und weißt, so wird es einmal sein,
so klar, so ausgeglichen und so rein.
Wenn die Nacht nicht mehr ist,
wenn der Abgrund sich schließt,
keine Angst hier mehr gilt,
wird es wahr, das weiße Bild.
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Veröffentlicht auf e-Stories.de am 17.12.2012.
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