August Sonnenfisch
Das Unerwünschte
Das Unerwünschte
Dämme gegen deine Wut,
gegen deine Furcht,
deinen Schmerz, deine Trauer.
Gegen deine Freude.
Dämme wider diesen Chor deiner Seele,
den dein Ego verpönt -
aus Furcht vor einem Sein
jenseits
der Kontrolle!
Dämme gegen deine Träume,
die zu fantastisch!
Dämme gegen deine Talente:
du wärest
dir selber zu stark!
Dämme gegen deine Ideen,
die aus dem Neumond geboren!
Verworfen, da
jenseits eingefahrener Bahnen!
Dämme wider das Tänzerische in dir.
Zu viel der Freiheit!
*
In diesen Gewalttätigkeiten
der Dämme
bäumt sich
der Druck deines Blutes auf -
der Druck dieses
ganz besonderen Safts!
Und der freie Fluss der Lymphe
ist gestaut -
denn die Lymphe spielt mit!
*
Als ich ein Kind war,
da war Schauen, da war Staunen.
Doch alsbald wehrten
sie mir, dem Neuankömmling -
und man lehrte mich,
mich selber zu gouvernieren und
zu malträtieren.
Deiche erwuchsen: Deiche von außen,
Deiche von innen.
Dämme und Deiche allerorten.
So rauben wir uns
unsere
Reiche.
Robust gleich ihren Erbauern
sind auch die Dämme: kaum
je ein Dammbruch.
Und eine Demontage der Deiche ist nicht
in der Deichgrafen Konzept.
*
Doch der mächtigste der Deichgrafen
bist du.
(c) August Sonnenfisch, 27. Oktober 2012 ff
Johann Wolfgang Goethe, "Faust 1", Mephistopheles:
"Blut ist ein ganz besondrer Saft." (Vers 1740)
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Veröffentlicht auf e-Stories.de am 21.12.2012.
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