Andreas Rüdig
Liebe in der Glocke
Wenn wir uns lieben,
folgen wir den Trieben
wir wollen sehen, fühlen, fassen
jeden Störenfried sehr hassen
sind wir ungestört,
uns das Glück betört.
doch man ist man allein
im vollen Liebesschein?
Genau: in Glocken
soll man sich hocken
und wenn man kreischt und stöhnt
wird der Pimmel sehr verwöhnt.
Was für ein Lärm ist das?
wie sehr ich das alles haß´!
sie rufen laut uns zum Gebet
sind kein Liebenden-Magnet
sie krabbeln auf den Turm
betreten Glocken schnell im Sturm
und wenn sie dann dort hängen,
zieht sich Lust ganz weit in Längen
und will er in sie eindringen,
muß er weit den Klöppel schwingen
rein - raus, raus - rein
Mann, das ist Ohren-Pein!
ich ziehe jetzt den Glocken-Strick
und in diesem Augenblick
ist es mir einerlei,
daß ich oben höre Geschrei
da stoßen Leute an die Glocken
werden schnell zu Haferflocken
dann spricht es sich herum:
hier stirbt man nicht mit Gesumm!
es ist so furchtbar laut,
wenn man an die Glocken haut
und ist die Glocke erst zersprungen,
wird ein Freudenlied gesungen
doch soweit kommt es nie:
das ist nur reine Phantasie! Vorheriger TitelNächster TitelDie Rechte und die Verantwortlichkeit für diesen Beitrag liegen beim Autor (Andreas Rüdig).
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Veröffentlicht auf e-Stories.de am 05.01.2013.
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