Christina Pochert
Als der König die Liebe fand
Trübsal blasend thronte er,
gehüllt in Hermelin.
Gedankenschwer und weltentrückt
und traurig, wie es schien.
Kein Gaukler und kein Narrenpaar
erhellten sein Gesicht
und auch der Tierdomteur am Hof
erfreut´ den König nicht.
Lakai und Kutscher tuschelten:
"Was quält nur Majestät?
Wenn er vergisst was Freude ist,
sodann ist es zu spät!"
"Ist er krank, ist er verrückt?
So kann er nicht regieren!
Das Volk hat Unruhen im Sinn,
wir werden ihn verlieren!!
Alsbald wurd aus dem Nachbarort
der beste Arzt bestellt,
der sich sogleich zu Majestät,
in sein Gemach gesellt´.
Schnell war gewiss was hier geschieht,
er diagnostiziert:
"Einsamkeit, ganz zweifellos,
die immer schlimmer wird!"
Arznei bekommt der König nicht,
er überlegt nur lang.
Er denkt an traumhafte Musik
und himmlischen Gesang.
"Vor langer Zeit, die schöne Frau,
sie war bei mir zu Gast.
Dass sie fortging und nicht blieb
war meine größte Last!"
"Das Mädchen war so wunderschön,
wie einem Engel gleich.
Die Stimme glockenhell und zart,
das Haar so seidenweich."
Der junge König ist entzückt,
er hat den Grund gesehen.
"Los, meine treue Dienerschaft,
ihr müsst sie suchen gehen!"
Als wie der Wind, so reiten sie
und finden bald die Maid,
berichten von des Königs Not
und seinem argen Leid.
Die junge Schönheit glaubt es kaum,
das Schicksal schien zu lenken.
Sie konnte nur die ganze Zeit
an seine Hoheit denken!
Bald steht sie vor des Schlosses Tor,
tritt in des Königs Zimmer.
Wer diese Freude je gesehen,
ja, der vergisst sie nimmer!
Die Augen dieser beiden Zwei,
sie strahlten um die Wette.
"Mein Liebster, ich hätt´ nie gedacht,
dass ich dein Herz errette!"
Die Kunde breitete sich aus,
dass sie am Schloss gewesen
und alle Menschen jubelten:
"Der König ist genesen!"
Man sieht sie heut´ noch, Hand in Hand
im Schlossgarten spazieren.
Und dass die Liebe traurig macht,
das kann schon mal passieren!
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Veröffentlicht auf e-Stories.de am 07.01.2013.
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