Beatrice Krawatzek

Der Schatten

In stillen tiefem dunklen Wald,
da steht eine Burg so alt.
Auf ihr lebt ein Adel,
den könnt Ihr suchen mit der Nadel.
Ruhig und verlassen
Niemand konnt` sie je so hassen,
Leben sie da,
waren einander stets sehr nah.
Dereinst in später Stunde
Ein neuer Gast drehte seine Runde.
Die Familie saß in kleinen Zimmern,
wo sie aßen immer…
Es läutete laut an der Tür,
„Wer kommt hier und heute zu mir?“
Fragte sich der Herr der Burg,
schlurfte hin in seinem Trott.
Dann öffnete er seinen Trog,
es wehte herein ein kalter Sog.
Ein unheimliches Wesen mit einem alten Besen,
viele Lumpen trug es mit sich rum,
unheimlich alt und auch sehr stumm,
So stand die Gestalt doch da,
war im irdischen keinen Menschen nah.
Der Hausherr erstarrte hier ganz stumm
Voller Zweifel und Angst drum herum.
Das Wesen hat glühende Augen,
die brachten den Herren nur weiter zum Staunen.
Es grunzte leise dann auch los:
„Du machst eine Reise bloß.
Komm auf der Stell´ dann auch mit mir,
dein Leben ist vorbei im Jetzt und Hier.
Stelle mir einfach keine Fragen,
jeder muss seinen ungewissen Abschied dann ertragen.
So sei es drum, komm und folge mir ganz stumm!“
Der Herr knallte zu die Tür,
er wollte nicht folgen dem Ungetier.
Das Wesen drang durch die Wand nun ein,
der Herr war nun nimmer allein.
In der Nacht und an dem Tage
War der Herr nun nicht mehr in der Lage
Allein zu sein,
es stellte sich der Wahnsinn ein.
Er konnte nicht ertragen
Was ihm da geschah,
das Wesen war ihm immer nah.
So schaut ihr lieben Leute auf den Rücken,
es folgt Euch immer zu eurem Entzücken,
ein schwarzes Wesen,
nur das trägt keinen Besen.
Schwarz und schwärzer sollt` es sein,
mit dem Schatten seid Ihr nie allein.
@Blackbelle

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