Der Berliner Fritze Klecksel
brauchte 'nen Tapetenwechsel.
Wenn Leute aus dem Flachland sind,
man sie oftmals auf Bergen find.
So griff frohen Muts der Fritze
nach dem Wanderstab und Mütze,
fuhr mit dem Schnellzug nach Bayern,
um den Urlaub dort zu feiern.
Oben in den Bergen drinnen,
gibt es schöne Sennerinnen,
die bereits am frühen Morgen
ihre Gäste lieb versorgen.
Solche ledig und unbeschwert,
sind ganz besonders heiß begehrt.
Fritz hatte sich vorgenommen,
derart mal ans Ziel zu kommen.
An jenem schönen Sonnentag
ging er den Rinderfladen nach,
bis zu einer Almenspitze
stieg laut schnaufend rauf, der Fritze.
So kam er zur Veronika,
die grad beim Kühemelken war.
Sie liess sofort das Melken sein
und lud ihn in ihr Häuschen ein.
Augenblicklich wurd' es ihm klar,
dass nicht umsonst der Aufstieg war.
Schöne Stunden ihrer harrten,
sie wollte nicht lange warten.
Schnellstens zog er aus den Kittel,
leider fehlten Verhütungsmittel.
Fritze tat sich mächtig hassen,
dass er sie daheim gelassen.
Vroni sagte voller Güte:
"Es geht mit ‘ner Filter Tüte !"
Es wurden dann schöne Tage
für die beiden, ohne Frage.
Die schönen Tage mehrten sich,
jedoch die Filter Tüten nicht,
und als diese alle waren,
ist der Fritz nach Haus gefahren.
Er versprach ihr brav und bieder:
"In drei Jahren komm ich wieder !"
Da weinte sehr Veronika,
dass sie ihn wohl nie wiedersah.
Dreimal hat geblüht der Flieder,
da kam Fritze doch noch wieder.
Vroni war nicht mehr so allein,
denn sie hatte ein Töchterlein.
Mit einem Blicke er gleich sah,
dass sie von seinem Blute war.
Er strich ihr übers zarte Haar,
das so blond wie das seine war.
Als nach den Namen er gefragt,
hat sie voller Stolz FTM gesagt.
Da erklärte Veronika:
"Grüß Filter Tüten Monika !"
Karl-Heinz Fricke 26.1.2013