Hans-Juergen Ketteler

Die Ballade vom Seemann und der Nixe

Ein Schiff versinkt im Mittelmeer.
Die See ist rau, die See ist schwer.
Gesunken schnell mit Mann und Maus.
Nur einer kommt noch zeitig raus.

Ein Mastbaum teilt kraftvoll die Wogen.
Drauf hat ein Mann sich raufgezogen.
Es ist vom Schiff der Leichtmatrose,
der am Mast hängt mit kaputter Hose.

Der Kopf liegt fast im Wasser drinne,
langsam verliert er seine Sinne.
Da plötzlich hört er eine sanfte Stimme,
so honigsüß wie eine Imme.

"Mein lieber Freund, Du gehst gleich unter,
wenn niemand Dich macht wieder munter.
Ich bin die Nixe Zuckermaus,
hol Dich aus dem Dilemma raus.

Allerdings:

Du must ein ganzes Jahr sogleich
als mein Galan ins Wasserreich.
Und willst Du wieder dann nach Haus,
lass ich nach einem Jahr Dich raus.

Mit edlem Geschmeide und viel Geld
wirst Du belohnt, mein kleiner Held."
Er weiß nicht, was er sagen soll.
Der Kopf ist ihm noch schwer und voll.

Er möchte lieber hier ertrinken,
obwohl ihm schöne Dinge winken.
"Du säufst gleich ab, das wäre schade",
sagt sie zu ihm und kneift ihm in die Wade.

"Entscheide Dich, Du wirst es nicht bereuen,
ich bin die Beste hier beim Lieben und Betreuen.
Ich kann Dir sagen, unser Nixenstaat
ganz Einzigartiges zu bieten hat."

Die Perspektive hat ihm sehr gefallen.
"Nimm mich in Deine Wasserhallen."
So lebte er ein Jahr, wies kam,
mit seiner Nixe monogam.

Er war gealtert um zehn Jahr,
weil alles kraftanstrengend war.
Er konnte auch beim besten Willen
der Nixen Wunsch nicht mehr erfüllen.
 
So ließ sie ihn als reichen Mann
nach einem Jahr aus ihrem Bann.
Am Strand von Nizza legte sie ih ab
mit einem großen Beutel kurz und knapp.

Darin enthalten viele Kostbarkeiten,
die sie versprochen hatte ihm beizeiten
Doch was zuerst ihm zugedacht,
ein Essen, denn er hatte Schmacht.

Er ging ins beste Speisehaus
und suchte sich was Delikates aus.
Als Vorspeis eine Dose Ölsardinen,
garniert mit frischen Mandarinen.

Er öffnet vorsichtig die Bodenplatte,
die eine Perforierung hatte.
Und hört ein Ölsardinchen fragen:
"Soll ich Dir ein Geheimnis sagen?"

"Du bist Bonsoir, mein heißgeliebter Mon Papa"

Vorheriger TitelNächster Titel
 

Die Rechte und die Verantwortlichkeit für diesen Beitrag liegen beim Autor (Hans-Juergen Ketteler).
Der Beitrag wurde von Hans-Juergen Ketteler auf e-Stories.de eingesendet.
Die Betreiber von e-Stories.de übernehmen keine Haftung für den Beitrag oder vom Autoren verlinkte Inhalte.
Veröffentlicht auf e-Stories.de am 08.02.2013. - Infos zum Urheberrecht / Haftungsausschluss (Disclaimer).

Der Autor:

Bild von Hans-Juergen Ketteler

  Hans-Juergen Ketteler als Lieblingsautor markieren

Bücher unserer Autoren:

cover

Innere und äussere Wahrnehmung von Florentine Herz



In meinem BUCH „INNERE UND ÄUSSERE WAHRNEHMUNG“ sollen vor allem psychisch erkrankten Menschen Wege aufgezeigt werden, konkret veranschaulicht durch Übungsab-folgen, wie durch präsentes Sein mehr Selbstausdruck erfahren werden kann. Spürbewusstsein ist der Schlüssel dazu. Auch Menschen ohne Krankheits-diagnose bewegen sich oft an der Grenze eines „normalen“ Empfindens, bedingt durch Stress etc. Meine Texte sollen Mut geben, sich auf eine energetische Ent-deckungsreise zu begeben – zurück zur wahren, reinen Natur des Menschen.

Möchtest Du Dein eigenes Buch hier vorstellen?
Weitere Infos!

Leserkommentare (5)

Alle Kommentare anzeigen

Deine Meinung:

Deine Meinung ist uns und den Autoren wichtig!
Diese sollte jedoch sachlich sein und nicht die Autoren persönlich beleidigen. Wir behalten uns das Recht vor diese Einträge zu löschen!

Dein Kommentar erscheint öffentlich auf der Homepage - Für private Kommentare sende eine Mail an den Autoren!

Navigation

Vorheriger Titel Nächster Titel

Beschwerde an die Redaktion

Autor: Änderungen kannst Du im Mitgliedsbereich vornehmen!

Mehr aus der Kategorie "Balladen" (Gedichte)

Weitere Beiträge von Hans-Juergen Ketteler

Hat Dir dieser Beitrag gefallen?
Dann schau Dir doch mal diese Vorschläge an:

Frauen sind manchmal sehr streng. Das hat er nicht verdient. von Hans-Juergen Ketteler (Humor - Zum Schmunzeln)
über eine Reise in die Armut von Roland Drinhaus (Balladen)
gedicht erhellt den dichterheld von Siegfried Fischer (Wortwörtliches-Wortspiele)

Diesen Beitrag empfehlen:

Mit eigenem Mail-Programm empfehlen