Christina Dittwald
Der Opernball vor dem Fernseher
Mettbrötchen stehen griffbereit, zum Kühlschrank ist es auch nicht weit
man installiert sich vorm Gerät und denkt wieso kommt das so spät
der Opernball wird heut geschaut, der Wiener Walzer klingt vertraut
die Promis drängeln auf der Stiege, bekannte und die dritte Riege
Sechs Pferde ziehen eine Kutsche, heraus steigt - wirklich - das Phantom
der Oper - Glitzer im Gesicht - Herr Glööckler, du erschrickst mich nicht
sprang seine Limu heut nicht an - im Schlepptau hing die Lollo dran
Herr Mörtel bröckelt nur ganz leise - Stars machten eine lange Reise
um in die Loge sich zu quetschen - und strahlend ihre Zähn' zu fletschen
Die Tänzer hatten schöne Glieder, manch Damen sprengten fast ihr Mieder
ein schönes Kleid ist nie verkehrt - doch gab es manch ein Zirkuspferd
Herr Lafer platzte fast vor Stolz - sein Töchterchen vom selben Holz
tanzt anmutig im weißen Kleid , sie debütiert, ist nun bereit
für große Bälle und Empfänge - ach wär doch nur nicht diese Enge
im wunderschön geschmückten Saal - die Sendung zieht sich in die Länge
zwei Würstel kosten einen Zwanni, jedoch mit Bier, es freut die Hanni
es gibt ein großes Raucherzimmer , klar ist es gut besucht wie immer
und vor der Kiste werd ich müd, es war ganz schön, was für's Gemüt
ein Stück aus längst vergangner Zeit - ich bin dagegen nicht gefeit
wenn lästernd ich auf Sofa sitze und nicht im Frack im Ballsaal schwitze
dann macht der Opernball Vergnügen - dabei sein , nein, da müsst ich lügen !
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Veröffentlicht auf e-Stories.de am 08.02.2013.
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