Insassen in einer Nervenheilanstalt
sind dort für bestimmte Gründe halt.
Anton und Gundula mochten sich leiden,
dieses Gedicht handelt von beiden.
Ein Schwimmbecken in der Freizeitanlage
besuchten die Zwei an jenem Tage.
Der Anton sehr begeistert und verwegen
sprang gleich hinein ohn’ Überlegen.
Wie ein Stein sank er auf des Beckens Grund,
die Augen weit auf und auch den Mund.
Gundula hatte keine Manschetten,
sprang hinterher, um ihn zu retten.
Zog ihn an den Haaren wie ‘ne nasse Maus
aus der Tiefe des Beckens heraus.
Als der Anstaltsleiter erfuhr von der Tat,
er Gundula sofort zu sich bat.
Gespannt hörte er die Erretterin an,
wie sie geborgen den armen Mann.
Der Anstaltsleiter entschied in dieser Stund,
das Gundula war geistig gesund.
“Sie haben eine mutige Tat vollbracht,
das ging nicht in umgeistiger Nacht.
Augenblicklich, Sie werden es nicht fassen,
sind sie aus der Anstalt entlassen.
Der Anton dagegen war wirklich beschränkt,
nach der Rettung hat er sich erhängt !”
“Das stimmt nicht”, erwiderte Gundula blass,
“ich hab ihn aufgehängt, er war so nass !”
Karl-Heinz Fricke 21.2.2013